Was ist eine Neurose?
Der Begriff Neurose beschreibt psychische Störungen, welche nicht mit einer Beeinträchtigung des Realitätsbezuges einhergehen. Sie stehen dazu im Gegensatz zur Psychose. Zur Unterscheidung wird auch manchmal die Begrifflichkeit “Nicht-Psychose” gebraucht. Die betroffenen Menschen können in der Regel die täglichen Anforderungen des Lebens meistern, manchmal mit Einschränkungen. Das bedeutet, die Lebensbewältigung bzw. Alltagskompetenz als Solches ist erhalten. Das Krankheitskonzept der Neurose geht ursprünglich auf den Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud zurück. In der neueren Klassifikation psychischer Störungen, z.B. in der ICD 10, wurde der Begriff zu Gunsten einer differenzierteren Darstellung (fast) aufgegeben. In der Praxis ist jedoch der Sprachgebrauch Neurose häufig noch üblich.
Ursache einer Neurose
Ursächlich werden in der Entstehung einer neurotischen Entwicklung sogenannte intrapsychische Konflikte angesehen. Gemeint sind Konflikte im Strukturmodell der Persönlichkeit zwischen den Instanzen ES, ICH und ÜBER-ICH. Im Freudschen Modell existieren sogenannte psychosexuelle Entwicklungsphasen, welche die Reifung des Individums ermöglichen. Diese sind gekoppelt mit wichtigen Lernaufgaben für das Individium. Bei “suboptimaler” Durchschreitung dieser Phasen können sich Konfliktfelder bilden zwischen den oben genannten “Instanzen” ES, ICH und ÜBER-ICH. Durch Auslöser im Erwachsenenleben können diese Konflikte reaktualisiert werden mit der möglichen Folge einer “neurotischen Konfliktverarbeitung”. Dieser Vorgang (Ausbildung einer Neurose) ist ein Bewältigungsmechanismus zum Erhalt der “psychischen Stabilität”, da die Angst (Konfliktspannung) dadurch reduziert wird.
Beispiele für neurotische Erkrankungen
Das triadische System beschreibt das Erkrankungsbild der Neurose als “psychogene Störung”. Hier finden wir Störungen eher leichteren Ursprungs:
- Angststörung
- Zwangsstörung
- Reaktion auf Belastungen (Trauer)
- Anpassungsstörung
- Verstimmung, Hemmung, Entfremdung
- Persönlichkeitsstörungen
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Behandlung neurotischer Erkrankung durch den Heilpraktiker Psychotherapie
Das Themengebiet der neurotischen Erkrankungen umfasst die Tätigkeit des Heilpraktiker für Psychotherapie. Trotzdem ist eine medizinische Abklärung durch den Arzt bzw. Facharzt (ggf. Psychiater) sinnvoll, um mögliche körperliche Ursachen der Störung sicher auszuschließen.
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