Was ist eine Schizophrenie?
Wir Menschen sind ständig Wahrnehmungen und Gefühlen ausgesetzt. Dazu kannst Du jetzt gleich ein ganz einfaches Experiment machen: Spüre einmal in Dich hinein. Was fühlst Du in diesem Moment? Gibt es eine bestimmte, vorherrschende Emotion? Spürst Du vielleicht auch Hunger, Durst oder Sättigung? Was noch? Und welche Geräusche kannst Du wahrnehmen? Konzentriere Dich einmal genau auf all das, was Du gerade hörst. Ist es vielleicht ein Geräusch in Deinem Raum? Der Lüfter Deines Computers? Die Unterhaltung von Menschen? Welche Geräusche nimmst Du noch wahr? Wenn Du also Deine Aufmerksamkeit selektiv auf Deine Wahrnehmungen und Gefühle richtest kannst Du feststellen, dass eine ganze Menge “um Dich herum” passiert. Allerdings wird im “Alltagsmodus” nur ein geringer Teil davon bewusst wahrgenommen. Bei den an Schizophrenie erkrankten Patienten werden die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle ungefiltert dem Bewusstsein zugänglich. Man könnte auch sagen: Der eigene Wahrnehmungsfilter, der Wesentliches von Unwesentlichem unterscheidet, funktioniert nicht richtig.
Wie äußert sich eine Schizophrenie?
Die betroffenen Menschen können vielfach ihre Situation, Beziehungen zu Umgebung und anderen Menschen nicht angemessen einschätzen noch diese (selbst-) verantwortlich gestalten. Sie verlieren den Bezug zur Wirklichkeit (Realitätsverlust). Die Schizophrenie ist eine der schwerwiegendsten psychischen Störungen und ein Beispiel für eine sogenannte Psychose bzw. psychotisches Erleben. Hier spielt das Thema Suizidalität stets eine wichtige Rolle.
Erforschung der Schizophrenie
In der Erforschung der Schizophrenie gibt es zwei bedeutende Namen: Eugen Bleuler und Kurt Schneider (1887 – 1967). Der deutsche Psychiater Kurt Schneider definierte die Schizophrenie als abnorme Erlebnisweisen, welche die Wahrnehmung, das Erleben, Fühlen und Denken eines Patienten betreffen können. Im triadischen System wurde die Schizophrenie als sogenannte endogene psychische Erkrankung bezeichnet bzw. zu diesen klassifiziert.
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