Die Orientierung ermöglicht es dem Menschen, sich in der jeweiligen zeitlichen, örtlichen, situativen oder persönlichen Situation zurechtzufinden. Im Rahmen der Erhebung der Elementarfunktionen ist sie eine wichtige, psychische Grundfunktion. Leichte Störungen der Orientierung finden wir bei sogenannten psychogenen Störungen. Zum Beispiel bei Angst, Panik, Erregungszuständen oder Schockerleben. Eine schwere Orientierungsstörung ist ähnlich wie eine Störung des Bewusstsein ein Hinweis auf eine körperliche Ursache. Hier ist beispielsweise die Alzheimer Demenz zu nennen. Aber auch Demenzen anderer Ursachen (z.B. die vaskuläre Demenz). Weiterhin Hirnfunktionsstörungen wie beim Delir, Schädel-Hirn-Trauma (SHT), Epilepsien, oder Intoxikation mit Alkohol bzw. Drogen (psychotrope Substanzen).
Orientierung: eine Elementarfunktion im psychopathologischen Befund
Orientierung findet zu vier Qualitäten statt: Zeit, Ort, Situation, Person. Demnach werden folgende Orientierungsstörungen unterschieden:
- Zeitliche Desorientiertheit: Der Patient ist unsicher bzw. unwissend über das aktuelle Datum, den aktuellen Tag, das momentane Jahr bzw. den Monat / die Uhrzeit
- Örtliche Desorientierheit: Der Patient kann den aktuellen Ort nicht bestimmen. Dazu ist er (häufig) nicht in der Lage, sich (auch in einer vertrauten) Umgebung zurechtzufinden, sich zu orientieren.
- Situative Desorientierheit: Der Patient hat Mühe bzw. es gelingt ihm nicht, die augenblickliche Situation zu erfassen.
- Persönliche Desorientierheit: Er ist unsicher zur eigenen Person. Dies kann den eigenen Namen betreffen, das Geburtsdatum, den ausgeübten Beruf, die Namen der Angehörigen usw.
Bei den Orientierungsstörungen sprechen wir auch von der sogenannten ZOSP-Regel.
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