Präsenz als Schlüssel zur authentischen Therapeut*innenpersönlichkeit: Von unsichtbar zu unverzichtbar

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Inhalt

In der Arbeit als Therapeut*in oder Berater*in geht es um weit mehr als nur um fachliches Wissen. Deine Präsenz – also Deine bewusste, konzentrierte Anwesenheit im Hier und Jetzt – spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg Deiner Sitzungen. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deine Präsenz stärken kannst, um Deine Klient*innen bestmöglich zu unterstützen.

Was Bedeutet Präsenz in der Therapie?

Präsenz bedeutet mehr, als nur physisch im Raum zu sein. Sie ist die Fähigkeit, mit voller Aufmerksamkeit und emotionaler Offenheit bei Deinen Klient*innen zu sein. Wenn Du präsent bist, nimmst Du nicht nur die Worte Deines Gegenüber wahr, sondern auch seine nonverbalen Signale und emotionalen Untertöne und kannst Dich einlassen auf das, was gerade ist. Diese vollständige Aufmerksamkeit ermöglicht es Dir, tiefere Verbindungen zu schaffen und den therapeutischen Raum mit Ruhe und Gelassenheit zu füllen.

Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung

Studien zeigen, dass ein großer Teil des Therapieerfolgs auf die Qualität der Beziehung zwischen Dir und Klient*innen zurückzuführen ist. Wenn Du präsent bist, spürt Dein Klient, dass Du ihn wirklich wahrnimmst. Das schafft Vertrauen und ermöglicht es Deinem Klienten, sich zu öffnen und aktiv am Entwicklungsprozess teilzunehmen. Du transportierst damit eine der wichtigsten Merkmale, damit sich Menschen gut aufgehoben und begleitet fühlen: Sicherheit!

Die Rolle von Empathie in der Präsenz

Empathie ermöglicht Dir, Dich in die Gefühlswelt Deiner Klient*innenhineinzuversetzen und ihre Perspektive nachzuvollziehen. Durch empathisches Zuhören und Verstehen stärkst Du die therapeutische Beziehung und schaffst eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit. Wenn Dein Klient merkt, dass Du seine Emotionen nicht nur verstehst, sondern auch mitfühlend darauf reagierst, wird er sich sicherer fühlen und sich vertrauensvoller auf den therapeutischen Prozess einlassen können. Für mich ist Empathie weit mehr als nur eine “therapeutische Technik”, sondern eine Haltung der Menschlichkeit und Verbindung zum Urgrund des Seins.

Präsenz als nonverbale Kommunikation

Nicht nur Worte, sondern auch Deine nonverbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle in der Therapie. Deine Körperhaltung, Dein Augenkontakt und Deine Gesten senden starke Signale. Eine offene und zugewandte Körperhaltung zeigt Deinen Klient*innen, dass Du bereit bist, ihnen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. 

Wie Präsenz den Heilungsprozess fördert

Durch Deine Präsenz schaffst Du einen Raum, in dem sich Klient*innen sicher und verstanden fühlen können. Das ermöglicht es, sich auch “schweren Emotionen” zu stellen da sie sicher sein können, dass diese in der therapeutischen Arbeit gemeinsam getragen und auch ausgehalten werden können. Wenn Du präsent bist, kannst Du auf subtile Hinweise, auch in Dir selbst, reagieren und mit diesen in Kontakt gehen und bleiben.

Wie kann ich üben, in der Therapie präsenter zu sein?

Achtsamkeit und “ablenkungsfreies Sein” mit Dir und den Menschen kann ein effektives Mittel sein, um Deine Präsenz in der Therapie zu vertiefen. Nebenbei schützt es Dich vor Überlastung. Entscheidend ist aus meiner Sicht auch, die eigenen Beweggründe für die therapeutische Arbeit zu hinterfragen. Bin ich mit mir Selbst im Reinen? Kann ich in gutem Kontakt sein für die wichtigen (Lebens-)Fragen, die alle Menschen, also auch mich, betreffen? Bin ich in meinem Leben am richtigen Platz und richtigen Ort? Wer bin ich und wer bin ich nicht?

Präsenz als Weg

Präsent sein zu können ist nicht immer in jeder Situation gleich gut möglich! Kein Tag ist wie der andere und es gibt stets Dinge, die wir gar nicht selbst in der Hand haben. Das kann auch eine Nacht sein, in der wir einfach schlecht geschlafen haben oder uns Dinge überrascht haben, auf die wir unmittelbar reagieren mussten. 

Deine Präsenz ist allerdings viel mehr als nur eine angenehme Eigenschaft – sie ist eine essenzielle Fähigkeit, die den Erfolg Deiner therapeutischen Arbeit maßgeblich beeinflusst. Durch eine bewusste Präsenz schaffst Du die Grundlage für ein authentisches Miteinander und erhöhst maßgeblich Deine berufliche Zufriedenheit. Ich behaupte: Präsenz ist der Schlüssel, um als Therapeut wirklich wirksam zu sein und eine mächtige Ressource für Dich und die Menschen, die Du begleitest.

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