Systemische Therapie: Gründer
Die Wurzeln der systemischen Therapie lassen sich, im Vergleich zu den meisten anderen Therapieformen, nicht auf eine herausragende oder hervortretende Gründerpersönlichkeit beziehen. Vielmehr ist die systemische Therapie (und Beratung) eine Art theoriegeleitete Erfahrungswissenschaft, die ständig weiterentwickelt wird.
Systemische Therapie: Grundlagen
Kernelemente stammen dabei aus der Systemwissenschaft sowie der Informations- und Kommunikationstheorie. Systemisches Denken (vereinfacht) interessiert sich für die Beziehungen in Systemen (z.B. Familie, Team, Abteilung, Freunde), deren Kommunikation untereinander und versucht, diese in hilfreicher Weise zu verbessern durch eine Erweiterung möglicher Handlungsoptionen. Wichtige Erkenntnisse der „Regelkreisläufe der Kommunikation“ gehen auf Gregory Bateson zurück. Virginia Satir hat wesentlich dazu beigetragen, systemische Konzepte bekannt zu machen. Sie arbeitete viel mit der sogenannten „Aufstellungs- und Skulpturarbeit“ (=Aufstellungsbild). Diese „Erfindung“ wird fälschlicherweise oft Bert Hellinger zugeschrieben, der mit der Methode des Familienstellens sehr populär (und ebenso umstritten) ist. Im deutschen Sprachraum wäre noch Helm Stierlin zu nennen, der auch Elemente aus der Psychodynamik und hypnotherapeutische Aspekte in seine Arbeit mit einbezieht. Im Jahre 2008 wurde die systemische Psychotherapie für bestimmte Störungsbereiche wissenschaftlich anerkannt. In 2018 erfolgte die sozialrechtliche Anerkennung (Systemische Psychotherapie auf Krankenschein).
Systemische Therapie Methoden
- Zirkularität (wechselseitige Beeinflussung in Systemen), Anwendung z.B. in „zirkulären Fragen“
- Aufstellungsarbeit (ein „Bild“ von einem System auf eine „Bühne“ bringen = Externalisierung)
- Konstruktivismus (jeder Mensch konstruiert sich seine Wirklichkeit)
- Genogramm (graphische Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse und Beziehungen von Herkunfts- bzw. Gegenwartsfamilie)
- Soziogramm (graphische Darstellung von Menschen in einer Gruppe)
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